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Neue Nachfluggenehmigung Flughafen Dortmund: Diskussionsrunde zu den Erfolgsaussichten einer neuen Klage am 29. Juni
Unmittelbar nach Bekanntgabe des Beschlusses des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig hat die Bezirksregierung Münster eine neue Änderungsgenehmigung zur Durchführung von Nachtflügen erlassen. Damit wird unser beim Oberverwaltungsgerichts Münster erfolgreich im Januar 2022 erstrittenes Urteil wieder einkassiert. Die neue Änderungsgenehmigung findet Ihr hier: 2023_06_09_Änderungsgnehmigung_Bezirksregierung_Münster.

Gegen diese neue Änderungsgenehmigung können nur die bisherigen erfolgreichen Kläger Rechtsmitteln einlegen. Um die Erfolgsaussichten einer neuen Klage einzuschätzen zu können, ist eine Diskussionsrunde zwischen SGF-Vorstand, unseren Klägern und Vertretern der Stadt Unna am Donnerstag, 29. Juni 2023, 18:00 Uhr im Unnaer Rathaus geplant. Unser Rechtsanwalt Karsten Sommer wird aus Berlin per Video-Konferenz zugeschaltet.
Wer Interesse hat sich hieran zu beteiligen, ist herzlichst eingeladen. Aus Gründen der begrenzten Anzahl an Sitzplätzen ist eine vorherige Anmeldung bis Mittwoch, 28. Juni 2023 erforderlich. Diese kann per E-Mail an info@schutzgemeinschaft-fluglaerm.de, per Fax an 0231 – 35 13 72 oder per Telefon 0231 – 16 20 99 erfolgen.
Verlagerung Landebahnschwelle droht: SGF bereitet Klageverfahren vor
Voraussichtlich wird auch in Kürze eine Entscheidung der Bezirksregierung Münster zur beantragten Verlagerung der östlichen Landebahnschwelle erfolgen. Angesichts der bisherigen Genehmigungspraxis ist davon auszugehen, dass auch diesem Begehren des Flughafens gefolgt wird. Die verfügbare Landestrecke aus Richtung Osten wird damit auf 2000 Meter verlängert. In der Folge wird der Landeanflug über Unna circa 15 Meter niedriger und für die Anwohner belastender durch eine Zunahme von Fluglärm und Wirbelschleppen sein.
Bild: Schematischer Aufbau der Landebahn,
Bildnachweis: GfL Gesellschaft für Luftverkehrsforschung mbH, Dresden
Wer sich hiergegen wehren möchte, der soll sich bei uns melden. Insbesondere Anwohner aus Unna-Massen, die entweder SGF-Mitglieder bereits sind oder aber dies werden wollen, unterstützen wir im Bedarfsfall sowohl inhaltlich aber auch hinsichtlich einer Abdeckung der Prozesskosten in einem möglichem Klageverfahren.
Betroffene Anwohner können sich per E-Mail an info@schutzgemeinschaft-fluglaerm.de, per Fax an 0231 – 35 13 72 oder per Telefon 0231 – 16 20 99 an uns wenden
Flughafen Dortmund behauptet Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts hat keine Auswirkungen
Nun ist die Verwirrung komplett: Der Flughafen hat eine Pressemitteilung (siehe nachfolgende Mitteilung) herausgeschickt, in der er nicht von Änderungen der Betriebszeiten ausgeht. Die aktuellen Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts (BVG) ignorierend, verweist er in diesem Zusammenhang auf eine inzwischen vorliegende Genehmigung der Bezirksregierung Münster zu seinem Nachbesserungsantrag vom September 2022, der die vom Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) aufgezeigten Mängel beseitigen soll.
Wir können dies nicht bestätigen. Eine entsprechende Entscheidung über diesen Nachbesserungsantrag der Bezirksregierung Münster liegt uns, unseren Anwälten und den erfolgreichen SGF-Klägern nicht vor. Eine sonst übliche Mitteilung der Bezirksregierung auf ihrer Internetseite oder im Amtsblatt der Bezirksregierung gibt es ebenfalls nicht.
Gemäß Flugplan beabsichtigt der Flughafen in den nächsten Tagen folgende Flüge außerhalb der genehmigten Betriebszeiten abzuwickeln:
Samstag, 10.06.2023:
– Landungen
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4049 aus Catania/Sizilien, geplante Ankunft: 22:15 Uhr
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4083 aus Split/Kroatien, geplante Ankunft: 22:35 Uhr
Sonntag, 11.06.2023
– Landungen
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4063 aus München/Deutschland, geplante Ankunft: 22:05 Uhr
Montag, 12.06.2022
– Landungen
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4077 aus Rhodos/Griechenland, geplante Ankunft: 22:15 Uhr
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4075 aus Thessaloniki/Griechenland, geplante Ankunft: 22:20 Uhr
Dienstag, 13.06.2022
– Landungen
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4063 aus München/Deutschland, geplante Ankunft: 22:05 Uhr
Fluggesellschaft Eurowings, Flugnummer EW4099 aus Palma de Mallorca/ Spanien, geplante Ankunft: 22:20 Uhr
Wenn Ihr Euch jeweils live den genauen Flugverlauf anschauen wollt, dann empfehlen wir Euch die App flightradar24. Und, wenn nachträglich Flugverläufe recherchiert werden sollen, dann sind die Informationen des Deutschen Fluglärmdienstes sehr hilfreich. Entsprechende Informationen für den Flughafen-Standort Dortmund findet Ihr hier.

Verspätungsflüge oder geplante Flüge außerhalb der genehmigten Betriebszeiten sollten wir genau registrieren und melden, denn das müsst Ihr Euch nicht gefallen lassen! Wir empfehlen Euch jeweils eine Beschwerde bei den zuständigen Stellen einzureichen. Hierzu haben wir Euch einige Informationen auf unserer SGF-Website sowie einen Musterbrief beigefügt. Noch einfacher geht es über das Online-Formular des Deutschen Fluglärmdienstes, wo wir Mitglied sind.
Nur wenn sich möglichst viele von Euch beschweren, wird der Handlungsdruck für die Aufsichtsbehörden zunehmen. Sie müssen sich nämlich jeweils rechtfertigen.
Wir bleiben am Ball…
Nachtrag vom 12.06.2023
Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Münster wurde eine solche Ergänzungsgenehmigung am 09.06.2023 erteilt. Dem Nachbesserungsantrag des Flughafens zur Heilung der vom OVG aufgezeigten Abwägungsmängel wurde entsprochen. Eine Veröffentlichung der Ergänzungsgenehmigung erfolgt in den nächsten Tagen. Somit gelten wieder die bisherigen Betriebszeiten am Flughafen, wonach
– Landungen
in der Zeit von 06:00 bis 23:00 Uhr durchgeführt werden. Planmäßige Landungen im Zeitfenster von 22:00 bis 23:00 Uhr werden auf nicht mehr als 4 pro Tag und 16 im Monat beschränkt. Wird die Zahl von 16 Landungen nach 22:00 Uhr überschritten, dann ist die Genehmigung der örtlichen Luftaufsicht einzuholen. Verspätete Landungen dürfen bis 23:30 Uhr durchgeführt werden. Hinsichtlich der Anzahl der zulässigen Verspätungen gelten die vorgenannten Regelungen von 4 Landungen pro Tag und max. 16 Verspätungen im Monat. Darüber hinaus sind verspätete Landungen nur mit Genehmigung der örtlichen Luftaufsicht möglich.
– Starts
Für Starts gelten die Betriebszeiten von 06:00 bis 22:00 Uhr. Flugzeuge deren planmäßiger Start gemäß Flugplan bis 22:00 Uhr vorgesehen war, dürfen nach vorheriger Genehmigung durch den Flughafen noch bis 22:30 Uhr (Ortszeit) starten.
Flughafen Dortmund: Nachtflugbetrieb nicht zulässig; Bundesverwaltungsgericht verwirft Beschwerde gegen das OVG-Urteil
Der Versuch des Flughafen-Chef Ludger van Bebber in Abstimmung mit seinem Hauptgesellschafter, die Dortmunder Stadtwerke, – hier in Person des Stadtwerkechefs Pehlke – sämtliche Rechtsmittel auszuschöpfen, um die Umsetzung des vom Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) erlassenen Urteils vom Januar 2022 zur rechtswidrigen Genehmigung von Nachtflügen zu verzögern, ist gescheitert.
Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig (BVG) hat die Beschwerde des Flughafens gegen die Nichtzulässigkeit einer Revision – wie nicht anders zu erwarten war – als unbegründet verworfen.
Mit der Zustellung des Urteils hat die Verschleppungstaktik des Flughafens ein Ende gefunden. Denn, solange das Bundesverwaltungsgericht Leipzig nicht über die Zulässigkeit der Beschwerde entschieden hatte, konnte die rechtswidrig erteilte Genehmigung von Nachtflügen zum Nachteil der lärmgeplagten Anwohner weiter vollzogen werden.
Somit gelten wieder die alten Betriebszeiten, wonach Landungen und Starts nur zwischen 06:00 bis 22:00 Uhr abgewickelt werden dürfen und im Ausnahmefall max. 16 verspätete Landungen im Monat bis 23:00 Uhr dem Flughafen zugestanden werden.
Damit bleibt unser Erfolg im Verfahren gegen die Änderung der Betriebsgenehmigung erhalten.
Auch der Erfolg bei den Kosten bleibt erhalten: die Kosten sind von der Gegenseite zu tragen. Wir werden daher über unsere Anwälte die Kostenfestsetzung umgehend beantragen, damit unsere bisherigen Vorauszahlungen erstatten werden können.

Allerdings rechnen wir damit, dass die Flughafengesellschaft nun bei der Bezirksregierung darauf drängen wird, dass die Genehmigung mit einer ausführlichen Begründung zu diesem Punkt geändert wird. Ein entsprechender Nachbesserungsantrag ist eingereicht worden. Ob dem gefolgt wird und wenn ja, wie die geänderte Genehmigung aussehen wird, bleibt abzuwarten. Und auch, ob sich die Bezirksregierung Münster den NRW-Koalitionsvertrag zwischen CDU und B90/Die Grünen zur Einschränkung des Nachtfluges an NRW-Flughäfen zu Eigen macht.
Bild Bundesverwaltungsgericht, Foto: Michael Moser
Die SGF trauert um Thomas Quittek
Wir sind betroffen über den frühen Tod von Thomas Quittek, der nach langer Krankheit mit 67 Jahren verstarb.
Wir haben Thomas viel zu verdanken. Wir haben ihn nicht nur als Mitglied, sondern auch als hoch motivierten, engagierten und überaus kompetenten Berater und Freund verloren.

Thomas war seit vielen Jahren der SGF eng verbunden und hat sich für unsere Interessen eingesetzt. In seiner Funktion hat als langjähriger Vorsitzender des „Beirats der unteren Landschaftsbehörde“ wesentlich zur Sensibilisierung der Politik für den Umwelt- und Naturschutz beigetragen und so auch zukunftsorientierte, nachhaltige Änderungen im Flächennutzungs- und Regionalplan verankern und wichtige Impulse setzen können. Für die SGF war er jederzeit Ansprechpartner und hat u.a. als Vertreter der anerkannten Naturschutzverbände alle früheren Genehmigungsverfahren rund um den Flughafen kritisch begleitet. Vielfach konnten aufgrund seiner akribisch recherchierten Argumente entsprechende Einwendungen als Träger öffentlicher Belange untermauert und zum Erfolg geführt werden. Auch die fundierte Stellungnahme zum Beispiel zur geplanten Verlegung der östlichen Landebahnschwelle stammte im Wesentlichen von ihm. Hart in der Sache, rhetorisch gewandt blieb er dennoch immer freundlich und fair im Ton und Argumenten aufgeschlossen. So war er geschätzter, überparteilich und überregional anerkannter Ansprech- und Verhandlungspartner.
Seine freundliche Art, seine Begeisterung und Optimismus etwas bewegen zu können motivierte Jung und Alt. Vielfach nahm er an Aktionen der SGF teil und war auch bei Demonstrationszügen immer vorne zu finden (z. B. der Spaziergang rund um den Flughafen am 19.07.2020).
Sein Tod reißt eine große Lücke. Wir vermissen ihn als Freund und Mensch und sind überaus dankbar für sein großes Engagement im langwierigen Kampf gegen den Flughafen Dortmund.
Mitgliederversammlung, neu gewählter SGF-Vorstand gestartet
Einstimmig wurden auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund-Kreis Unna (SGF) acht Vorstandsmitglieder gewählt. In den 3-er Vorstand mit Mario Krüger (erneut 1. Vorsitz) und Derick Messling rückte als 2. Vorsitzender Remo Licandro nach. Ulrich Begemann, Sascha Elsner (aus Massen) und Roland Kleine-Wiskott wurden als Beisitzer bestätigt. Neu und als Bereicherung komplettieren Gudrun Bürhaus und Ralph Bürger (neuer Kassierer) aus Unna Massen den Vorstand.
Patrick Fuchs wird aus Zeitgründen eine Zeitlang von der Vorstandsarbeit pausieren, steht aber weiterhin mit seinem technischen Sachverstand zur Verfügung.

Auf die Acht wartet eine breite Palette inhaltlicher Arbeit, wie die Berichte und regen Diskussionsbeiträge zeigten:
Nach wie vor stehen gerichtliche Auseinandersetzungen im Fokus der Vereinsarbeit. Ausführlich wurde zum Stand des Klageverfahrens und der Nachbesserungsantrag des Dortmunder Flughafens zum Einstieg in den Nachtflug sowie zum Stand des Genehmigungsverfahrens bezüglich Verlegung der Landebahnschwelle referiert. Betont wurde die gute rechtsanwaltliche Beratung und in diesem Zusammenhang auch die positive und hilfreiche Vernetzung mit anderen Flughafeninitiativen auf Bundesebene sowie Partnern vor Ort (u. a. das Klimabündnis Dortmund).
Fast schon Dauerbrenner waren die Berichte von Schäden durch Wirbelschleppen (aktuell am 10. Dezember 2022) aber auch die gefährliche Beinahe-Katastrophe am Dortmunder Flughafen am 5. Dezember 2022. Auch die Anschaffung der neuen Software für die Mitglieds- und Finanzverwaltung sowie der sukzessive Austausch der in die Jahre gekommenen Lärmmessstationen wurden vorgestellt.
Eine abwechslungsreiche Fotoshow und Berichte über Aktionen zeigten auf, dass auch jedes einzelne Mitglied aktiv werden kann; sei es auf Info- und Aktionsständen in den Städten Unna und Dortmund, bei Podiumsdiskussionen bis hin zu Teilnahme an Demonstrationen – wie zuletzt am 1. Mai vor dem Dortmunder Westfalenpark, wo der DGB den Verein als unerwünscht schlichtweg ausgeladen hatte obwohl etliche Gewerkschaftsmitglieder selbst Vereinsmitglieder sind.
Wenngleich der Verein seit nunmehr fast 50 Jahren besteht und so natürlich ein Rückgang vieler Mitglieder der ersten Stunde sowie eine gewisse Fluktuation (Umzug etc.) zu verzeichnen ist, ist auch aufgrund von Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit die Zahl von Einzel- und Familienmitgliedern mit aktuell 1205 seit langem relativ stabil. Erfreulich ist hier auch der einstimmige Ratsbeschluss der Stadt Unna, der SGF als Fördermitglied beizutreten und quasi als Beitrittsgeschenk die Voraussetzung zur Aufstellung einer neuen Lärmmessstation an der flugzeuggeplagten Sonnenschule in Unna-Massen zu schaffen.
Neue Lärm-Messstation an der Sonnenschule in Unna-Massen
Die Sonnenschule in Unna Massen liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafens von Dortmund. Kinder und Lehrpersonal leiden massiv unter den tieffliegenden Flugzeugen und zusätzlich unter der direkt angrenzenden Bahntrasse. „Freiluftklassenzimmer“ oder auch Pausenaufenthalt sind praktisch unmöglich. Ein idealer Messstandort für den Fluglärm.

Die SGF baut und betreibt die aktuell 7 Stationen. Die Geräte sind kalibriert und werden unter Berücksichtigung der Messunsicherheiten in Gerichtsverfahren eingebracht. In Verbindung mit der Erfassung der Transponder-Signale der Flugzeuge können Flugspuren, Flughöhen, Flugzeugtyp und Fluggesellschaft jeder einzelnen Maschine im Umfeld des Dortmunder Flughafens zugeordnet werden. Diese Daten sind wichtig, wenn es zum Beispiel darum geht, Schäden durch Wirbelschleppen einzelnen Überflügen zuzuordnen oder aber Flugbewegungen außerhalb der genehmigten Betriebszeiten zu dokumentieren. Die Daten werden vom Deutschen Fluglärmdienst e.V. unter www.dfld.de (Region Dortmund) veröffentlicht.

Der Rat der Stadt Unna hatte sich einstimmig für eine Mitgliedschaft in der SGF ausgesprochen und die Errichtung der Messstation an diesem Standort ermöglicht. Zur Einweihung kamen neben Unnas Bürgermeister Dirk Wigant, der Erste Beigeordneten Sandro Wiggerich und der Beigeordneten Markus von der Heide. Die Schulleiterin Svenja Nuhija war auch angetan, weil die technische Ausstattung sehr klein ist und sie nun sogar „schwarz auf weiß“ im Internet nachsehen können, wie hoch die Belastung ist.
DGB-Familienfest zum 1. Mai 2023 im Dortmunder Westfalenpark, SGF-Informationsstand ist unerwünscht
Traditionell endet die DGB-Mai-Kundgebung mit einem großen, bunten Familienfest im Dortmunder Westfalenpark. Wie in den letzten Jahren hatten Parteien und Vereine Gelegenheit sich mit Informationsständen im Park am Fest zu beteiligen. Wir haben dies aufgegriffen und wollten über die Klimafolgen des Luftverkehrs am Beispiel des Dortmunder Flughafens informieren. Wir wollten dies auch nicht allein sondern gemeinsam mit Akteuren des Klimabündnisses Dortmund tun.
Auf einen entsprechenden Antrag hin, gab es von der DGB Region Dortmund/Hellweg-Geschäftsführerin Jutta Reiter folgende Antwort: „Wie Euch sicher bekannt ist, unterstützt der DGB den Flughafen in Dortmund. Daher werden wir eure Anmeldung für einen Infostand im Westfalenpark nicht berücksichtigen können.“
Hierzu geben wir folgende Stellungnahme ab:
„Mit Befremden nehmen die Entscheidung der DGB-Geschäftsführerin Jutta Reiter zur Kenntnis. Wer sich gegen den Dortmunder Flughafen ausspricht, ist auf Veranstaltungen des Dortmunder DGB offensichtlich nicht erwünscht, so unser Resümee. Dahin gestellt sei, dass die von Jutta Reiter + Co erwünschten und zugelassenen Umweltorganisationen wie Attac, DEW kommunal, der BUND, der VCD an Ihrer ablehnenden Haltung zum Dortmunder Flughafen in der Vergangenheit keinen Zweifel gelassen haben. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Ebenso befremdlich ist, dass mit dieser Entscheidung gleichzeitig das Dortmunder Klimabündnis ausgeladen worden ist. Und hiermit ignoriert wird, das selbstverständlich die zahlreichen in der SGF organisierten Gewerkschaftsmitglieder eine ganz andere Position vertreten.
Statt dessen wird eine kritiklose Haltung zum Flughafen eingenommen ohne zu bedenken, dass
– Seit 1999 mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen zu Lasten des Stadtwerkekonzerns und seiner Mitarbeiter bereitgestellt worden sind während gleichzeitig die ÖPNV-Infrastruktur auf Substanzverzehr gefahren wird.
– Mit dieser Subventionspolitik ein Billigflughafen finanziert wird, der in Verbindung mit Low-Cost-Carrier wie WizzAir Teil der Infrastruktur zur Akquisition von Billig-Arbeitnehmer für den westdeutschen Arbeitsmarkt ist.
– Mit der von ver.di seinerzeit mitgetragene Gründung der Flughafen Handling GmbH eine Auslagerung erfolgt ist, die letztendlich nur das Ziel hatte dem Entgeltniveau des bestehenden Flächentarifvertrags zu entgehen.
– Zeitarbeitsunternehmungen regelmäßig am Dortmunder Flughafen eingebunden werden
– allein im Jahr 2019 durch den Dortmunder Flughafen induzierten Flugverkehr rund 725.000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt worden sind, vergleichbar mit den CO2-Emissionen einer 70.000 Einwohner großen Stadt
– er im völligen Gegensatz zu der auch durch den DGB-Bundesverband propagierte sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende steht.
Wir erkennen hier den Wunsch für ein „Friede-Freude-Eierkuchenfest“ – kritische Begleitstimmungen unerwünscht!
Demnächst neue Fluglärm-Messstation in Unna-Massen
Leider mussten wir den bisherigen Standort unserer Fluglärm-Messstation in Unna-Massen wegen eines Wohnungswechsel des Gebäudeeigentümers aufgeben. Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister Dirk Wigant können wir künftig die Sonnenschule als neuen Standort für unsere Messstation nutzen.
Quelle: eigenes Foto
Anlässlich eines Ortstermins mit dem Vertreter aus dem Schulverwaltungsamt, der Immobilienwirtschaft, der EDV-Abteilung der Stadt Unna, der Schulleitung, dem Schul-Hausmeister sowie für die SGF Ulrich Begemann und Mario Krüger wurden die baulichen Voraussetzungen geklärt. Das Ding geht seinen Weg. In Kürze werden wir eine Elektrofirma mit der Installation der Anlage beauftragen. Damit werden wir wieder über eine Fluglärm-Messstation in der unmittelbaren Einflugschneise nur wenige hundert Meter vom Flughafen verfügen.
Dortmunder Flughafen am 05. Dezember 2022 knapp an Katastrophe vorbei geschrammt
Über jeden unwichtigen* „Pups“ setzt der Flughafen Dortmund eine Pressemitteilung ab. Sei es zu Spendenaktionen der Passagiere oder Ausbildungsstart von vier Auszubildenden. Über die unschönen Ereignisse verliert der Dortmunder Flughafen jedoch kein Wort. Transparenz sieht da anders aus.
Wie wir erst jetzt erfahren haben, ist es am 05. Dezember letzten Jahres um 15:28 Uhr zu einem schwerwiegenden Zwischenfall am Dortmunder Flughafen gekommen. Eine Boeing 737-8AS der Ryanair wurde von den Piloten ca. 350 m zu spät auf die Landebahn aufgesetzt.
Quelle: Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen
Mit voll aktivierter Bremsanlage, ausgefahrenen Landeklappen und zusätzlicher Schubumkehr ist die Boeing nach Überrollen der östlichen Landebahnschwelle erst unmittelbar vor der Grasnarbe zum Stehen gekommen. Über den Zustand der Landebahn und der Witterung (hier: schwacher Schneefall mit feuchtem Dunst, feuchte Landebahn mit 2 mm Schnee) waren die Piloten informiert. An Bord der Boeing 737-8AS befanden sich die beiden Piloten, vier weitere Besatzungsmitglieder und 169 Passagieren. Wäre die Maschine erst in der Grasnarbe -also nur wenige Meter weiter- zum Stehen gekommen oder aber mit den seitlich angeordneten Einbauten wie Gleitwegsender (GP in der Übersichtskarte) und PAPI (Gleitwegkontrolle)) kollidiert, dann wären Sach- und oder gar Personenschäden zwangsläufig gewesen. Zum Glück sind alle Beteiligten mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Wenige Meter weiter und die Katastrophe hätte aufgrund des Pilotenfehlers eintreten können.
Weitere Informationen können Sie aus der Bulletin 12.2022 der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) entnehmen. Hierzu verweisen wir auf die nachfolgende pdf.-Datei:
Bulletin_2022-12_siehe Seite 11 Beinahe-Unfall in Dortmund 05.12.2022