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Die SGF trauert um Thomas Quittek
Wir sind betroffen über den frühen Tod von Thomas Quittek, der nach langer Krankheit mit 67 Jahren verstarb.
Wir haben Thomas viel zu verdanken. Wir haben ihn nicht nur als Mitglied, sondern auch als hoch motivierten, engagierten und überaus kompetenten Berater und Freund verloren.

Thomas war seit vielen Jahren der SGF eng verbunden und hat sich für unsere Interessen eingesetzt. In seiner Funktion hat als langjähriger Vorsitzender des „Beirats der unteren Landschaftsbehörde“ wesentlich zur Sensibilisierung der Politik für den Umwelt- und Naturschutz beigetragen und so auch zukunftsorientierte, nachhaltige Änderungen im Flächennutzungs- und Regionalplan verankern und wichtige Impulse setzen können. Für die SGF war er jederzeit Ansprechpartner und hat u.a. als Vertreter der anerkannten Naturschutzverbände alle früheren Genehmigungsverfahren rund um den Flughafen kritisch begleitet. Vielfach konnten aufgrund seiner akribisch recherchierten Argumente entsprechende Einwendungen als Träger öffentlicher Belange untermauert und zum Erfolg geführt werden. Auch die fundierte Stellungnahme zum Beispiel zur geplanten Verlegung der östlichen Landebahnschwelle stammte im Wesentlichen von ihm. Hart in der Sache, rhetorisch gewandt blieb er dennoch immer freundlich und fair im Ton und Argumenten aufgeschlossen. So war er geschätzter, überparteilich und überregional anerkannter Ansprech- und Verhandlungspartner.
Seine freundliche Art, seine Begeisterung und Optimismus etwas bewegen zu können motivierte Jung und Alt. Vielfach nahm er an Aktionen der SGF teil und war auch bei Demonstrationszügen immer vorne zu finden (z. B. der Spaziergang rund um den Flughafen am 19.07.2020).
Sein Tod reißt eine große Lücke. Wir vermissen ihn als Freund und Mensch und sind überaus dankbar für sein großes Engagement im langwierigen Kampf gegen den Flughafen Dortmund.
Mitgliederversammlung, neu gewählter SGF-Vorstand gestartet
Einstimmig wurden auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund-Kreis Unna (SGF) acht Vorstandsmitglieder gewählt. In den 3-er Vorstand mit Mario Krüger (erneut 1. Vorsitz) und Derick Messling rückte als 2. Vorsitzender Remo Licandro nach. Ulrich Begemann, Sascha Elsner (aus Massen) und Roland Kleine-Wiskott wurden als Beisitzer bestätigt. Neu und als Bereicherung komplettieren Gudrun Bürhaus und Ralph Bürger (neuer Kassierer) aus Unna Massen den Vorstand.
Patrick Fuchs wird aus Zeitgründen eine Zeitlang von der Vorstandsarbeit pausieren, steht aber weiterhin mit seinem technischen Sachverstand zur Verfügung.

Auf die Acht wartet eine breite Palette inhaltlicher Arbeit, wie die Berichte und regen Diskussionsbeiträge zeigten:
Nach wie vor stehen gerichtliche Auseinandersetzungen im Fokus der Vereinsarbeit. Ausführlich wurde zum Stand des Klageverfahrens und der Nachbesserungsantrag des Dortmunder Flughafens zum Einstieg in den Nachtflug sowie zum Stand des Genehmigungsverfahrens bezüglich Verlegung der Landebahnschwelle referiert. Betont wurde die gute rechtsanwaltliche Beratung und in diesem Zusammenhang auch die positive und hilfreiche Vernetzung mit anderen Flughafeninitiativen auf Bundesebene sowie Partnern vor Ort (u. a. das Klimabündnis Dortmund).
Fast schon Dauerbrenner waren die Berichte von Schäden durch Wirbelschleppen (aktuell am 10. Dezember 2022) aber auch die gefährliche Beinahe-Katastrophe am Dortmunder Flughafen am 5. Dezember 2022. Auch die Anschaffung der neuen Software für die Mitglieds- und Finanzverwaltung sowie der sukzessive Austausch der in die Jahre gekommenen Lärmmessstationen wurden vorgestellt.
Eine abwechslungsreiche Fotoshow und Berichte über Aktionen zeigten auf, dass auch jedes einzelne Mitglied aktiv werden kann; sei es auf Info- und Aktionsständen in den Städten Unna und Dortmund, bei Podiumsdiskussionen bis hin zu Teilnahme an Demonstrationen – wie zuletzt am 1. Mai vor dem Dortmunder Westfalenpark, wo der DGB den Verein als unerwünscht schlichtweg ausgeladen hatte obwohl etliche Gewerkschaftsmitglieder selbst Vereinsmitglieder sind.
Wenngleich der Verein seit nunmehr fast 50 Jahren besteht und so natürlich ein Rückgang vieler Mitglieder der ersten Stunde sowie eine gewisse Fluktuation (Umzug etc.) zu verzeichnen ist, ist auch aufgrund von Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit die Zahl von Einzel- und Familienmitgliedern mit aktuell 1205 seit langem relativ stabil. Erfreulich ist hier auch der einstimmige Ratsbeschluss der Stadt Unna, der SGF als Fördermitglied beizutreten und quasi als Beitrittsgeschenk die Voraussetzung zur Aufstellung einer neuen Lärmmessstation an der flugzeuggeplagten Sonnenschule in Unna-Massen zu schaffen.
Neue Lärm-Messstation an der Sonnenschule in Unna-Massen
Die Sonnenschule in Unna Massen liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafens von Dortmund. Kinder und Lehrpersonal leiden massiv unter den tieffliegenden Flugzeugen und zusätzlich unter der direkt angrenzenden Bahntrasse. „Freiluftklassenzimmer“ oder auch Pausenaufenthalt sind praktisch unmöglich. Ein idealer Messstandort für den Fluglärm.

Die SGF baut und betreibt die aktuell 7 Stationen. Die Geräte sind kalibriert und werden unter Berücksichtigung der Messunsicherheiten in Gerichtsverfahren eingebracht. In Verbindung mit der Erfassung der Transponder-Signale der Flugzeuge können Flugspuren, Flughöhen, Flugzeugtyp und Fluggesellschaft jeder einzelnen Maschine im Umfeld des Dortmunder Flughafens zugeordnet werden. Diese Daten sind wichtig, wenn es zum Beispiel darum geht, Schäden durch Wirbelschleppen einzelnen Überflügen zuzuordnen oder aber Flugbewegungen außerhalb der genehmigten Betriebszeiten zu dokumentieren. Die Daten werden vom Deutschen Fluglärmdienst e.V. unter www.dfld.de (Region Dortmund) veröffentlicht.

Der Rat der Stadt Unna hatte sich einstimmig für eine Mitgliedschaft in der SGF ausgesprochen und die Errichtung der Messstation an diesem Standort ermöglicht. Zur Einweihung kamen neben Unnas Bürgermeister Dirk Wigant, der Erste Beigeordneten Sandro Wiggerich und der Beigeordneten Markus von der Heide. Die Schulleiterin Svenja Nuhija war auch angetan, weil die technische Ausstattung sehr klein ist und sie nun sogar „schwarz auf weiß“ im Internet nachsehen können, wie hoch die Belastung ist.
DGB-Familienfest zum 1. Mai 2023 im Dortmunder Westfalenpark, SGF-Informationsstand ist unerwünscht
Traditionell endet die DGB-Mai-Kundgebung mit einem großen, bunten Familienfest im Dortmunder Westfalenpark. Wie in den letzten Jahren hatten Parteien und Vereine Gelegenheit sich mit Informationsständen im Park am Fest zu beteiligen. Wir haben dies aufgegriffen und wollten über die Klimafolgen des Luftverkehrs am Beispiel des Dortmunder Flughafens informieren. Wir wollten dies auch nicht allein sondern gemeinsam mit Akteuren des Klimabündnisses Dortmund tun.
Auf einen entsprechenden Antrag hin, gab es von der DGB Region Dortmund/Hellweg-Geschäftsführerin Jutta Reiter folgende Antwort: „Wie Euch sicher bekannt ist, unterstützt der DGB den Flughafen in Dortmund. Daher werden wir eure Anmeldung für einen Infostand im Westfalenpark nicht berücksichtigen können.“
Hierzu geben wir folgende Stellungnahme ab:
„Mit Befremden nehmen die Entscheidung der DGB-Geschäftsführerin Jutta Reiter zur Kenntnis. Wer sich gegen den Dortmunder Flughafen ausspricht, ist auf Veranstaltungen des Dortmunder DGB offensichtlich nicht erwünscht, so unser Resümee. Dahin gestellt sei, dass die von Jutta Reiter + Co erwünschten und zugelassenen Umweltorganisationen wie Attac, DEW kommunal, der BUND, der VCD an Ihrer ablehnenden Haltung zum Dortmunder Flughafen in der Vergangenheit keinen Zweifel gelassen haben. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Ebenso befremdlich ist, dass mit dieser Entscheidung gleichzeitig das Dortmunder Klimabündnis ausgeladen worden ist. Und hiermit ignoriert wird, das selbstverständlich die zahlreichen in der SGF organisierten Gewerkschaftsmitglieder eine ganz andere Position vertreten.
Statt dessen wird eine kritiklose Haltung zum Flughafen eingenommen ohne zu bedenken, dass
– Seit 1999 mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen zu Lasten des Stadtwerkekonzerns und seiner Mitarbeiter bereitgestellt worden sind während gleichzeitig die ÖPNV-Infrastruktur auf Substanzverzehr gefahren wird.
– Mit dieser Subventionspolitik ein Billigflughafen finanziert wird, der in Verbindung mit Low-Cost-Carrier wie WizzAir Teil der Infrastruktur zur Akquisition von Billig-Arbeitnehmer für den westdeutschen Arbeitsmarkt ist.
– Mit der von ver.di seinerzeit mitgetragene Gründung der Flughafen Handling GmbH eine Auslagerung erfolgt ist, die letztendlich nur das Ziel hatte dem Entgeltniveau des bestehenden Flächentarifvertrags zu entgehen.
– Zeitarbeitsunternehmungen regelmäßig am Dortmunder Flughafen eingebunden werden
– allein im Jahr 2019 durch den Dortmunder Flughafen induzierten Flugverkehr rund 725.000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt worden sind, vergleichbar mit den CO2-Emissionen einer 70.000 Einwohner großen Stadt
– er im völligen Gegensatz zu der auch durch den DGB-Bundesverband propagierte sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende steht.
Wir erkennen hier den Wunsch für ein „Friede-Freude-Eierkuchenfest“ – kritische Begleitstimmungen unerwünscht!
Demnächst neue Fluglärm-Messstation in Unna-Massen
Leider mussten wir den bisherigen Standort unserer Fluglärm-Messstation in Unna-Massen wegen eines Wohnungswechsel des Gebäudeeigentümers aufgeben. Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister Dirk Wigant können wir künftig die Sonnenschule als neuen Standort für unsere Messstation nutzen.
Quelle: eigenes Foto
Anlässlich eines Ortstermins mit dem Vertreter aus dem Schulverwaltungsamt, der Immobilienwirtschaft, der EDV-Abteilung der Stadt Unna, der Schulleitung, dem Schul-Hausmeister sowie für die SGF Ulrich Begemann und Mario Krüger wurden die baulichen Voraussetzungen geklärt. Das Ding geht seinen Weg. In Kürze werden wir eine Elektrofirma mit der Installation der Anlage beauftragen. Damit werden wir wieder über eine Fluglärm-Messstation in der unmittelbaren Einflugschneise nur wenige hundert Meter vom Flughafen verfügen.
Dortmunder Flughafen am 05. Dezember 2022 knapp an Katastrophe vorbei geschrammt
Über jeden unwichtigen* „Pups“ setzt der Flughafen Dortmund eine Pressemitteilung ab. Sei es zu Spendenaktionen der Passagiere oder Ausbildungsstart von vier Auszubildenden. Über die unschönen Ereignisse verliert der Dortmunder Flughafen jedoch kein Wort. Transparenz sieht da anders aus.
Wie wir erst jetzt erfahren haben, ist es am 05. Dezember letzten Jahres um 15:28 Uhr zu einem schwerwiegenden Zwischenfall am Dortmunder Flughafen gekommen. Eine Boeing 737-8AS der Ryanair wurde von den Piloten ca. 350 m zu spät auf die Landebahn aufgesetzt.
Quelle: Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen
Mit voll aktivierter Bremsanlage, ausgefahrenen Landeklappen und zusätzlicher Schubumkehr ist die Boeing nach Überrollen der östlichen Landebahnschwelle erst unmittelbar vor der Grasnarbe zum Stehen gekommen. Über den Zustand der Landebahn und der Witterung (hier: schwacher Schneefall mit feuchtem Dunst, feuchte Landebahn mit 2 mm Schnee) waren die Piloten informiert. An Bord der Boeing 737-8AS befanden sich die beiden Piloten, vier weitere Besatzungsmitglieder und 169 Passagieren. Wäre die Maschine erst in der Grasnarbe -also nur wenige Meter weiter- zum Stehen gekommen oder aber mit den seitlich angeordneten Einbauten wie Gleitwegsender (GP in der Übersichtskarte) und PAPI (Gleitwegkontrolle)) kollidiert, dann wären Sach- und oder gar Personenschäden zwangsläufig gewesen. Zum Glück sind alle Beteiligten mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Wenige Meter weiter und die Katastrophe hätte aufgrund des Pilotenfehlers eintreten können.
Weitere Informationen können Sie aus der Bulletin 12.2022 der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) entnehmen. Hierzu verweisen wir auf die nachfolgende pdf.-Datei:
Bulletin_2022-12_siehe Seite 11 Beinahe-Unfall in Dortmund 05.12.2022
SGF-Treff am Dienstag, 21. März 2023, 19:00 Uhr in der Georg’s Klause in Dortmund-Aplerbeck
Der nächste SGF-Treff steht an, diesmal in der Georg‘s Klause in Dortmund-Aplerbeck. Diesmal wollen wir über
– die Beinah-Katastrophe am Dortmunder Flughafen im Dezember 2022 berichten,
– aufgrund von aktuellen Nachfragen über Hilfestellungen zu Fluglärm-Ereignissen und Beschwerden informieren,
– die Entwicklung der Passagierzahlen im Jahr 2022 am Dortmunder Flughafen im Vergleich zu anderen Flughäfen erläutern,
– Euch einen Sachstand zu den anhängigen Klagen und Genehmigungsanträgen in Sachen Nachtflug und Schwellenverlegung geben
– und über die geplante Kampagne der Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V. (BVF) berichten
Erfreuliches gibt es von der Stadt Unna zu berichten. Die Stadt Unna ist mit einstimmigem Beschluss aller Ratsfraktionen Mitglied der Schutzgemeinschaft geworden. Und wie immer können Sie / könnt Ihr auch eigene Themen einbringen.
Über ein zahlreiches Kommen am Dienstag, 21. März 2023, 19:00 Uhr in der
Georg‘s Klause,
Ruinenstrasse 35,
44287 Dortmund-Aplerbeck
und einen guten Austausch freuen sich Eure SGF-Vorstandsleute Uli Begemann, Sascha Elsner, Patrick Fuchs, Roland Kleine-Wiskott, Remo Licandro, Derick Meßling und Mario Krüger
Stadt Unna wird SGF-Mitglied, ein Bericht des Hellweger Anzeigers
Rathaus reiht sich bei Bürgerinitiative ein Unna tritt der Schutzgemeinschaft Fluglärm bei.
In der Schutzgemeinschaft Fluglärm engagieren sich 1200 Bürger – und bald auch eine Stadt mit 60.000 Einwohnern. Denn Unna wird Mitglied der Bürgerinitiative.
Seit 48 Jahren bremst die Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund/Kreis Unna den Ausbau des Flughafens Dortmund. Die Stadt Unna war in diesen Jahren stets an ihrer Seite. Und bald kommt sie den Aktivisten noch etwas näher.
Erstmals tritt die Stadt der Bürgerinitiative als Mitglied bei. Der entsprechende Beschluss des Hauptausschusses fiel einstimmig, bedeutet aber mehr als eine symbolische Geste. Unnas Stadtverwaltung will die Schutzgemeinschaft stärken, verspricht sich aber in einem sehr aktuellen Fall auch mehr Einfluss.
Dieser aktuelle Fall geht auf die Klagen gegen die Nachtflugfreigabe zurück. Trotz des OVG-Urteils gegen die Betriebszeitengenehmigung ist diese immer noch in Kraft, da der Flughafen die nächste Instanz eingeschaltet hat, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erwirken. Dabei sind nur noch die zunächst erfolgreich klagenden Bürger „im Spiel“, weil eine Klage der Stadt abgewiesen worden war.
Als Fördermitglied der SGF könne die Stadt selbst die Verfahren unterstützen, in denen sie nicht selbst beteiligt ist, erklärt Unnas Beigeordneter Markus von der Heide. Denn in aller Regel ziehen auch die privaten Kläger aus dem Flughafenumfeld stellvertretend für die Schutzgemeinschaft vor Gericht, die sie entsprechend dafür ausstattet.
Neben ihrem Sachverstand könnte die Stadtverwaltung in solchen Verfahren auch Geld einbringen, um die SGF etwa bei Verfahrens- und Gutachterkosten zu unterstützen. Die eigentlichen Mitgliedsbeiträge dagegen betragen für die Stadt nur 200 Euro im Jahr.
Eigene Klagen schließt Unna damit nicht aus
Unnas Hausjurist von der Heide betont dabei, dass die Stadt keine Verantwortlichkeiten wegdelegieren wolle. „Selbstverständlich werden wir bei neuen Verfahren des Flughafens weiterhin prüfen, ob wir als Stadt uns in unseren Rechten beschnitten fühlen und gegebenenfalls klagen“, stellte er vor der Politik in Unna klar.
Gelegenheit dafür ist absehbar. Während der Rechtsstreit um die aktuelle Betriebszeitengenehmigung noch in der Schwebe hängt, hat der Flughafen schon eine neue beantragt. Und auch die Verlängerung der affektiv nutzbaren Landebahn ist noch ein Thema. Nach einer Verschiebung der so genannten Landeschwelle würden landende Flugzeuge bis zu 300 Meter weiter im Osten aufsetzen und dementsprechend tiefer über Massen anfliegen. Kritiker fürchten eine noch stärkere Lärmbelastung und mehr Wirbelschleppen.
Die Schutzgemeinschaft Fluglärm begrüßt die Mitgliedschaft der Stadt Unna. Zwar habe es unter den Mitgliedern immer auch „institutionelle“ gegeben wie etwa Kindergärten oder Kirchengemeinden, aber noch keine Stadt, erklärt der SGV-Vorsitzende Mario Krüger. Denn Dortmund unterstützt den Kampf gegen den Flughafen nicht.
Die Vorlage des Finanzausschuss finden Sie in der nachfolgenden pdf.-Datei: Beschlussvorlage_Beitritt_zur SGF
Dortmunder Flughafen: Nachtflug erneut beantragt
Möglichst geräuschlos und ohne großes Aufsehen möchte offensichtlich der Flughafen Dortmund seine Scharte im verlorenen Rechtsstreit beim Oberverwaltungsgericht in Sachen Nachtflug auswetzen. Erneut hat er jetzt zum dritten Mal einen Antrag zur Ausweitung der Betriebszeiten über 22.00 Uhr hinaus in die Nacht gestellt. Das wollen wir verhindern. Nachfolgend unsere Presserklärung sowie der neue Nachtflug-Antrag des Flughafens.
Presseerklärung vom 03. November 2022:
Dortmunder Flughafen: Nachtflug erneut beantragt
Trotzig versucht der Flughafen Dortmund nun zum dritten Mal die Betriebszeiten über 22.00 Uhr hinaus in die Nacht auszuweiten.
Bereits zweimal hat das Oberverwaltungsgericht in Münster (OVG) die von der Bezirksregierung Münster erteilten Genehmigungen für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt. Erfolgreich geklagt hatten Mitglieder der Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund Kreis Unna e.V. (SGF). Da das OVG eine Revision nicht zugelassen hat, reichte der Flughafen eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein. Ergebnis dieses Verfahrentricks ist, dass die rechtwidrig erteilte und nicht vollziehbare Nachtflug-Genehmigung zu Lasten der Anwohnerinnen weiterhin ausgeschöpft werden kann solange nicht über die Beschwerde entschieden worden ist.
Aber offensichtlich ist der Flughafen Dortmund vom Erfolg seiner Beschwerde nicht sonderlich überzeugt. Denn mit Antrag vom 30. September 2022 sollen jetzt in einem neuen Genehmigungsverfahren die vom OVG gerügten Mängel geheilt werden. So eine Mitteilung der Bezirksregierung Münster vom 26. Oktober 2022.
Selbst nach Aussagen des Flughafens werden mit Einstieg in den Nachtflug 12.400 Anwohnerinnen mit Dauer-Schallpegeln von 45 dB(A) bis > 55 dB(A) in ihrer Nachtruhe dauerhaft gestört. Die Nachtruhe der Anwohner –die gesetzliche Nachtruhe gilt von 22.00 bis 6.00 Uhr – ist dem Flughafen unwichtig, lieber hofiert er in Dortmund tätige Billigfluggesellschaften. Tausende Anwohner in Unna und Dortmund müssen dies dann ausbaden. Für die Dortmunder gilt zusätzlich: Wer die negativen Folgen wie z.B. Lärm erleidet, muss auch als Steuer- und Gebührenzahler die Kosten des defizitären Flughafens tragen.
Und um es Betroffenen möglichst schwer zu machen, werden in den auf der Internetseite der Bezirksregierung Münster eingestellten Unterlagen eine Vielzahl von Verweisen auf frühere Anlagen gemacht, die nicht Gegenstand der veröffentlichen Unterlagen sind.
Transparenz sieht anders aus. Der SGF-Vorstand fordert daher die Bezirksregierung Münster auf eine allgemeine Öffentlichkeitsbeteiligung mit entsprechenden Bekanntmachungen unter Einbeziehung aller Unterlagen durchzuführen.
Und selbstverständlich werden wir die Interessen unserer Mitglieder weiterhin tatkräftig unterstützen.
Hinweis:
Die veröffentlichen Antragsunterlagen finden Sie unter den nachfolgenden Link: https://www.bezreg-muenster.de/de/service/bekanntmachungen/verfahren/flughafen/flughafen_dortmund_2/index.html
sowie über die nachfolgende Links:
2022_09_30_Antragsschreiben Dortmunder Flughafen
2022_06_27_lärmmedizinische Stellungnahme Prof. Penzel
2022_08_01_Ermittlung der Fluglärmbetroffenen_Dr. Dröscher
Anlage 01_Karte_A_
Anlage 02_Karte_B_
Anlage 03_Karte_C_
Anlage 04_Tabelle_Anzahl Überflüge
Anlage 05_Tabelle_Erwartende Lärmpegel
Anlage 07_Anhang_Wissensstand Dr. Penzel u.a.
Leserbrief von Detlef Gies zur Unternehmensstrategie des Energieversorgers DEW
Detlef Geis macht in einem Leserbrief deutlich was er von der Subventionierung des Flughafens Zu Lasten des örtlichen Energieversorgers DEW hält. Statt die DEW-Gewinne für notleidende Kunden zu verwenden, werden diese zur Subventionierung von Billig-Fluggesellschaften eingesetzt. Recht hat er! Nachfolgend der Leserbrief von Detlef Gies aus den Ruhrnachrichten:
Darüber denkt die DEW gar nicht nach
Die Bürger der Stadt bekommen große Probleme mit ihrer Energieabrechnung. Schon jetzt prognostiziert die DEW rund 10 Millionen Euro Zahlungsausfälle und die Politik soll helfen. Ja es ist ein großes Problem für die Kunden und es muss geholfen werden.
Warum nimmt die DEW nicht die weit über 10 Millionen Euro (in den vergangenen Jahren waren es 10 bis 30 Millionen pro Jahr) die als Subventionen jedes Jahr dem Flughafen zufließen. Statt sie den DEW-Kunden zugutekommen zu lassen? Darüber wird bei der DEW und der Kommunalpolitik nicht einmal nachgedacht!
Ich dachte, der Energieversorger wäre für die Grundversorgung der Dortmunder Kunden von der Stadt gegründet und nicht für die Subventionierung von Touristik-Airliners beziehungsweise Billigfliegern!? Leider werden hier Gewinne der DEW privatisiert und die Verluste sozialisiert. Hier werden die Einnahmen des Kunden des Grundversorgungsunternehmens falsch und nicht sach- und zweckorientiert ausgegeben. Der Steuerzahler und der DEW Kunde soll mal wieder alles zahlen, trotz der falschen DEW Unternehmensstrategie!
Foto: Verwaltung DEW21 in Dortmund
Quelle: DEW21