Flughafenpolitik in Dortmund – eine kleine Chronik (1960er – 2009

  • Ab den 60-er Jahren
    Schwerpunktlandeplatz für den Geschäftsreiseverkehr
  • 1972
    Beantragung einer neuen Start- und Landebahn
  • 1983
    Einweihung der 850 m-Bahn + Stoppbahnen (950 m für Starts)
  • 1986
    Genehmigungsverfahren für eine 1.050 m-Bahn + 2 x 200 m Stoppbahnen
  • 1987 
    heftige Proteste aus dem Stadtbezirk Aplerbeck wg. Fluglärm
  • 1988
    Ratsbeschluss auf Initiative der SGF: Beibehaltung des Status als Verkehrslandeplatz – kein weiterer Ausbau. SPD-Allmacht: OB Samtlebe und Frakt.-Chef Zeidler versichern öffentlich, mit ihrer Stimme werde es keinen weiteren Ausbau geben.
  • 1989 / 1990  
    Kommunal- / Landtagswahl
  • 1990
    Vorstoß von Hoesch-Chef Rohwedder auf Bahnverlängerung SPD-Fraktion (absolute Mehrheit) mit Samtlebe und Zeidler „vergessen“ ihre Zusagen u. schließen sich an, die IHK folgt.
  • 1993
    Ratsbeschluss zur Durchführung eines Planfeststellungs-Verfahrens (= „ kein Ausbaubeschluss“, tönt´s aus dem Rathaus)Kalkulierte Gesamtkosten: 211 Millionen DM (105 Mio. €)
  • 1994
    gehen die Zahlen im Geschäftsreiseverkehr bereits zurück
  • 1996
    Plangenehmigungsverfahren (3.650 Einwendungen) zur Einbeziehung der 2 x 200 m Stoppbahnen = 1.450 m – Bahn
  • 1997, März
    Erteilung der Plangenehmigung, Umbau der Bahn Flughafen-Chef Nunkesser legt Pläne für den Bau des neuen Terminals vor (110 Mill. DM = 55 Mill. €)
  • 1997, Juni
    Aufsichtsrat Flughafen genehmigt 177 Mill. DM (88 Mill. €) Rat fällt Beschlüsse für Bahnausbau und Terminalneubau
  • 1997
    Öffentliche Auslegung der Unterlagen im Planfeststellungs-Verfahren auf Bahnverlängerung auf 2.000 m, Höchstabfluggewicht 75 t (unterhalb der im Touristikverkehr üblichen Flugzeugmuster), Versicherung der Betriebszeit von 6.00 – 22.00 Uhr
  • 2000, Januar 
    Planfeststellungsbeschluss nach knapp 30.000 Einwendungen
  • 2000, Oktober
    Eröffnung des Terminals: Kosten 190 Mill. DM (95 Mio. €) Inbetriebnahme der Bahn, Kosten: 75 Mill. DM (37,5 Mill. €)
  • 2001, April 
    Antrag des Fh-Chefs Nunkesser auf  Karenzregelung bis 24.00 Uhr für höchstens 6 nächtliche und jährlich 500 Landungen ohne vorherigen Ratsbeschluss. Aufsichtsratvors. Ernst Prüsse applaudiert – Öffentliche Proteste – Politik in Aufruhr: Nunkesser zieht den Antrag zurück
  • 2001, Dezember
    SPD- und CDU*-Fraktion im Rat beschließen Verspätungsregelung bis 23 Uhr und Aufhebung der Tonnagegrenze. Die Flughafen GmbH reicht den Antrag in Münster ein und ignoriert den Parteitagsbeschluss bis 22.30 Uhr
  • 2003, Januar
    Die Änderung der Betriebsgenehmigung mit Ausweisung weiterer Lärmschutzzonen in UN-Massen wird erteilt
  • 2004
    SGF startet im Kommunalwahlkampf Fragebogenaktion an die OB-Kandidaten/Kandidatin und Fraktionsspitzen. Ergebnis: Keine Veränderungen am Flughafen bis 2009. Durch Vereinbarung zwischen  SPD + B 90/Die Grünen hat diese    Aussage während der gesamten Legislaturperiode Bestand.
  • 2006, August
    Flughafen-Chef Kossack eröffnet mit neuen Gutachten die Ausbau-Debatte : 2.800 m-Bahn, Nachtflug bis Mitternacht + Starts ab 5.00 Uhr. Heftige Bürgerproteste verhindern ein Einknicken der Politik. Der Flughafen ist seit 8 Jahren defizitär. Die hohen Kosten schrecken Bürger wie Politiker auf.
  • 2006, November
    Ein SGF-Mitglied reicht eine Beschwerde wg. Quersubventionierung durch die DSW21 sowie NERES, dem Billigtarif-Förderprogramm für Fluggesellschaften, bei der EU ein.
  • 2007 / 2008
    Da die EU das Verfahren eröffnet hat, ist die Flughafen GmbH in der Defensive. Neue Fluggesellschaften sind nicht zu akquirieren.
  • 2009
    Die SGF greift massiv in den Wahlkampf ein. SPD und CDU werden geschwächt. Gewinner sind B 90/Die Grünen, allerdings platzt die Zusammenarbeit mit der SPD. Diese möchte fortan mit wechselnden Mehrheiten regieren und umwirbt für eine  mehrheitliche Flughafenentscheidung die CDU. Gemeinsam mit der FDP ist eine Mehrheit für eine Betriebszeitenausweitung aus heutiger Sicht vorhanden. Die Phalanx der Verweigerer stellen neben den GRÜNEN die LINKEN und die BÜRGERLISTE sowie das Einzelmitglied der Freien Bürgerinitiative
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