LEP verabschiedet, Einstufung bleibt “regional”

Der Landesentwicklungsplan (LEP)

 

ist vom Landtag NRW im Dezember verabschiedet worden. Bei den Flughäfen ist es bei der beabsichtigten, und vom Kabinett bereits verabschiedeten Einstufung geblieben:

Dortmund, Weeze und Paderborn sind „regional bedeutsam“ !

Um Nachteile für betroffene Anwohner aus einer „Aufstufung“ zu vermeiden, hatte sich die SGF durch 2 von Rechtsanwalt Karsten Sommer formulierte Schriftsätze ausführlich in das Beteiligungsverfahren eingebracht und dargelegt, aus welchen fundierten Gründen es bei der Rubrik „regional bedeutsam“ bleiben sollte.

Neben der Flughafen-Gesellschaft selbst hatten auch die Stadt Dortmund / Verwaltung sowie die Ratsmehrheit aus CDU + SPD sowie – wen verwundert es noch wirklich – die IHK die Höherstufung als landesbedeutsam gefordert. Noch  quasi bis  zur letzten Minute hatten die 3 Regional-Flughäfen gemeinsam die Aufstufung  verlangt und alle politischen Verbindungen genutzt. Vergebens!

Die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Münster/Osnabrück bleiben in der Kategorie „landesbedeutsam“.

Der Stachel sitzt tief an der Wickeder Chaussee, sieht man sich doch als „internationalen Flughafen“ auf der gleichen Stufe wie Düsseldorf, der Nr. 1 in NRW. Allein, die Eigenwahrnehmung hebt nicht die Bedeutung. Ein Blick auf die Reiseziele macht den Unterschied deutlich:

Der Dortmund Airport21 wirbt im Internet mit insgesamt 26 Direktzielen (vornehmlich in Ost-Europa, dazu Mallorca, München und London).

Ein Blick auf die Ankunftstafeln des Düsseldorfer Flughafens an einem Abend

zeigt 36 Verbindungen in lediglich 2 Stunden eines beliebigen Tages:

Ankara – Singapur – Peking – Abu Dhabi – Punta Cana (Kuba) – Beirut – Miami – Fort Myers (Florida) – New York – Stuttgart – Berlin – München – Nürnberg – Amsterdam – Basel – Madrid – Istanbul – Pristina – Stockholm – Birmingham – Manchester – Salzburg – Warschau – Fuerteventura – Lyon – Rom – Göteborg – Paris / Charles de Gaulle – Mailand – Luxor – Hurghada – Moskau – Wien – Prag – Dresden – Genf…

Der Düsseldorfer Flughafen wickelte allein im November 2016 mit 1.730.125 Passagieren fast gleich viel ab wie Dortmund mit 1.774.334 in 10 Monaten (Januar bis November d.J.).

Die Düsseldorfer Bilanz von Januar bis November beläuft sich auf 21.864.271 Passagiere.

„Dortmund Airport21“ dümpelt wie seit Jahren auch weiterhin mit knapp 5 % des NRW-Passagieraufkommens in seiner bescheidenen Rolle als Regional-Flughafen.

Die Aufregung an der Chaussee ist schon verwunderlich vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen selbst im EU-Beschwerdeverfahren gegen die Subven-tionierung der Flughäfen seine regionale Bedeutung betont hat. Er besitze keinen (von der EU festgelegten) üblichen 100 km-Einzugsradius und beziehe seine Passagiere nur aus der Ruhrregion.

Im ganz aktuell (WAZ/Wirtschaft 27.12.16) abgedruckten Interview muss die LEP-Einstufung (vorsorglich) schon herhalten, falls im Jahre 2023 die von der EU geforderte „schwarze Null“ nicht erreicht werden sollte. Noch vor 2 Monaten las sich das vor dem Hintergrund der vermeldeten „Prä-Notifizierung“ seines EU-Geschäftsmodells ganz anders, dass nämlich noch in diesem Jahr mit einem positiven Bescheid darüber aus Brüssel zu rechnen sei.

Währenddessen wurde und wird weiter kostspielig investiert, z.B. in das Instrumenten-Landesystem (ILS), Maximierung von „Sicherheitsflächen“ an beiden Bahnenden sowie in die Beschaffenheit der Bahn-Oberfläche. Sehr viel Geld  also in eine Übergangslösung zur Einsatzmöglichkeit größerer Flugzeugtypen mit bis zu 240 Sitzplätzen noch vor der angestrebten Bahnverlängerung.

Das alles mit den vorgeblichen „Restriktionen“ durch die LEP-Einstufung !

 

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