Mario Krüger ist neuer Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund-Kreis Unna (SGF) und der bisherige Vorstand – erweitert um Werner Wirtz als Beisitzender – wurde wiedergewählt. Das bisherige „Gesicht“ und die stets charmant aber äußerst hartnäckig arbeitende Frontfrau Ursula Wirtz wurde nach 29 Jahren mit vielen Dankreden und stehendem Applaus in ihren Un-Ruhestand verabschiedet. Sie war sichtlich erleichtert, dass Krüger einstimmig zum Vorsitzenden der größten BI Dortmunds gewählt wurde, wie sie in ihrer Abschiedsrede betonte (Weiter unten im März nachzulesen).
Der Neue Vorstand: Roland Kleine-Wiskott, Beisitzer, Erich Schröder, Schatzmeister, Mario Krüger, Elke Kurpaß, Beisitzerin, Ulla Wirtz, Ulrich Begemann, beisitzer, Derik Meßling, Stellv. Vorsitzender, Carola Kirschberger, Beisitzerin. Werner Wirtz ist leider nicht mit auf dem Bild. (c) Foto RM-Schwalgin.
Es ist ein Neustart, aber keineswegs Neuland für den 61-jährigen Ingenieur, denn der ehemalige Grüne Fraktionschef Dortmunds und NRW-Landtagsabgeordnete ist kein Unbekannter.
Schon in der Antrittsrede zeigte sich, dass seine breite politische Erfahrung und das Wissen um politische und verwaltungsinterne Zusammenhänge wertvoll für die fast 40-jährige Bewegung sein werden. Die Flughafenbefürworter, speziell die Geschäftsführung, dürften es schwer haben, seine Argumente zu entkräften.
Als ehemaliger Kommunalpolitiker und langjähriges Mitglied u.a. im Aufsichtsrat der Dortmunder Stadtwerke thematisierte er die fiskalischen Querverbindungen der Dortmunder Tochterunternehmungen zulasten des Dortmunder Haushalt. Er kritisierte scharf die Flugziele und fragile Abhängigkeit und damit das Ausgeliefertsein auf – fast – nur eine Fluggesellschaft
Als einer der Architekten der NRW-Sozialtickets analysierte er Zahlen und machte folgende Rechnung auf:
Nach eigenen Aussagen des Flughafens wurden seit 1998 Verluste in Höhe von 348 Mio. € angehäuft. Mit diesem Geld hätte man über den komplett gleichen Zeitraum sämtliche Dortmunder*innen mit geringen Einkünften kostenlos mit Bus und Bahn fahren lassen können.
Die Aussage des Flughafen-Geschäftsführers Udo Magers, wonach die Dortmunder mit ihren ÖPNV-Kosten und den Strom- und Energiepreisen den Flughafen, sei falsch, da alle Sparten Verluste machen, trifft definitiv nicht zu. Die Verluste des Flughafens werden über die Dortmunder Stadtwerke gedeckt und über die Stadtwerke-Beteiligungen u.a. an der DOKOM, EDG, Hafen AG, DEW und die Gelsenwasser AG – nachzulesen im DSW-Geschäftsbericht – und damit letztendlich über den Dortmunder Gebührenzahler finanziert, so Krüger.
Weiteres Schwerpunktargument waren die Arbeitsplätze. Etliche Firmen seinen gar nicht direkt dem Flughafen zuzuordnen. Weder die Ölbrenner-Firma Weishaupt, die Adler Modemärkte, der Liftverleih Liesegang, das Porschezentrum Dortmund, der Baustoffhändler W. Schäfer oder der Burger-Bräter McDonald wären standortspezifisch.
Ja, so Krüger, er nehme die große Herausforderung an. Dank stabil hoher Mitgliederzahlen, der weltweit gestiegenen Sensibilität hinsichtlich Umweltthemen quer durch alle Bevölkerungsschichten, untermauert durch die alarmierenden Zahlen des Biodiversitätsrates der Vereinten Nationen zum Artensterben ist sicher: Die SGF wird weiterkämpfen.