Der Flughafen hat in seiner Presseerklärung eine Erklärung der EU kommentiert.
Dazu meinen wir:
„Planungssicherheit bis 2024, ein motivierendes Signal zur Fortführung der Konsolidierung,“ attestiert Udo Mager, Geschäftsführer des Dortmunder Flughafens, die Entscheidung der EU-Kommission zur Genehmigung weiterer Verlustübernahmen durch die Dortmunder Stadtwerke.
Die Realität sieht anders aus:
Mit den bis 2014 gültigen EU-Regelungen wäre jede Subventionierung des Flughafens nicht möglich gewesen. Würden diese heute noch bestehen wäre der Dortmunder Flughafen schon längst in die Pleite abgestürzt. Das hat die, von SGF-Mitgliedern angestrengte, Beihilfeprüfung bewiesen. Dies scheute die EU-Kommission und beschloss stattdessen die Beihilfebestimmungen zu Verlustübernahmen aufzuweichen. Wenn jetzt erst – nach fast 5 Jahren – „grünes Licht“ zur Übernahme von 27 Mio. € durch die Dortmunder Stadtwerke gegeben wird, wird deutlich, dass Udo Mager öfters nacharbeiten musste, bis er ein halbwegs überzeugendes Konzept vorlegen konnte.
Fakt ist auch, dass nur durch Maßnahmen wie das Auflösen von Rückstellungen, der Übertragung der profitablen SBB-Tochter an den Dortmunder Flughafen, die Übernahme von rund 66 Mio. € Kredite durch die Dortmunder Stadtwerke die früheren Verluste von 20 bis 28 Mio. € auf heute 14 bis 18 Mio. € gedrückt werden konnten. Die positiven Zahlen sind also nachweislich nicht aufgrund der Steigerung der Erlöse durch höhere Fluggastzahlen entstanden, wie der Vergleich der Jahresergebnisse zwischen 2009 und 2017 zeigt. Aus dem eigentlichen Flughafengeschäft wurden im Geschäftsjahr 2009 Erlöse von 23,1 Mio. € erzielt, dem stand ein Aufwand von rund 48 Mio. € gegenüber. 2017 betrugen die Erlöse 24,8 Mio. € bei Aufwendungen von 40,4 Mio. €.
Eine wichtige Botschaft der EU-Kommission ignoriert Udo Mager völlig: In ihrer Pressemitteilung stellte die Kommission fest, „dass der Dortmunder Flughafen nicht auf Kosten anderer Flughäfen im gleichen Einzugsgebiet wachsen wird. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sich die Beihilfe negativ auf die Rentabilität anderer Flughäfen auswirkt.“
Entlarvend ist hier die unterschiedliche Argumentation Magers:
Als Einzugsbereich des Dortmunder Flughafens nannte Udo Mager der EU nur das Ruhrgebiet. Damit verschwieg er wissentlich die Konkurrenzsituation zu den Flughäfen in Münster/Osnabrück, Paderborn und Kassel-Calden. Beim Planfeststellungsverfahren zum Einstieg in den Nachflugverkehr wird jedoch mit dem Einzugsbereich im Radius von 100 km geprahlt.