Über jeden unwichtigen* „Pups“ setzt der Flughafen Dortmund eine Pressemitteilung ab. Sei es zu Spendenaktionen der Passagiere oder Ausbildungsstart von vier Auszubildenden. Über die unschönen Ereignisse verliert der Dortmunder Flughafen jedoch kein Wort. Transparenz sieht da anders aus.
Wie wir erst jetzt erfahren haben, ist es am 05. Dezember letzten Jahres um 15:28 Uhr zu einem schwerwiegenden Zwischenfall am Dortmunder Flughafen gekommen. Eine Boeing 737-8AS der Ryanair wurde von den Piloten ca. 350 m zu spät auf die Landebahn aufgesetzt.
Quelle: Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen
Mit voll aktivierter Bremsanlage, ausgefahrenen Landeklappen und zusätzlicher Schubumkehr ist die Boeing nach Überrollen der östlichen Landebahnschwelle erst unmittelbar vor der Grasnarbe zum Stehen gekommen. Über den Zustand der Landebahn und der Witterung (hier: schwacher Schneefall mit feuchtem Dunst, feuchte Landebahn mit 2 mm Schnee) waren die Piloten informiert. An Bord der Boeing 737-8AS befanden sich die beiden Piloten, vier weitere Besatzungsmitglieder und 169 Passagieren. Wäre die Maschine erst in der Grasnarbe -also nur wenige Meter weiter- zum Stehen gekommen oder aber mit den seitlich angeordneten Einbauten wie Gleitwegsender (GP in der Übersichtskarte) und PAPI (Gleitwegkontrolle)) kollidiert, dann wären Sach- und oder gar Personenschäden zwangsläufig gewesen. Zum Glück sind alle Beteiligten mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Wenige Meter weiter und die Katastrophe hätte aufgrund des Pilotenfehlers eintreten können.
Weitere Informationen können Sie aus der Bulletin 12.2022 der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) entnehmen. Hierzu verweisen wir auf die nachfolgende pdf.-Datei:
Bulletin_2022-12_siehe Seite 11 Beinahe-Unfall in Dortmund 05.12.2022