Der internationale „Tag gegen den Lärm“, dieses Jahr am 30. April, ist eine globale Initiative, die
Teil der Lärmbekämpfung ist und auf die gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen von
Lärm aufmerksam machen soll.
Nach dem Straßenverkehr ist laut Lärmaktionsplan der Stadt Dortmund eindeutig der Fluglärm die
zweite maßgebliche Lärmquelle. Besonders betroffen sind die Dortmunder Stadtteile Aplerbeck,
Brackel, Hörde und Hombruch mit rund 225.000 Einwohnerinnen sowie Unna und insbesondere
Unna-Massen mit rund 13.000 Einwohnerinnen.
Das geltende Fluglärmschutzgesetz aus 2007 schützt leider nur die Luftverkehrswirtschaft und
nicht die Menschen. Es muss dringend grundlegend überarbeitet werden und dem aktuellen Stand
der Lärmwirkungsforschung angepasst werden. Die gesundheitlichen Risiken durch Fluglärm sind
längst erwiesen, aber die bisherigen Bundesregierungen sind untätig geblieben.
Untermauert wird die Forderungen nach schärferen Grenzwerten und einem besseren baulichen
Schutz gegen Fluglärm von der Wissenschaft: In Schulen, die durch Fluglärm belastet werden, ist
zum Beispiel der Unterricht oft so stark gestört, dass die Lernleistung der Schülerinnen und
Schüler nachweislich leidet. Vor allem das Lesenlernen von Grundschulkindern wird durch Lärm
beeinträchtigt. „Jede Steigerung des Lärms um 10 Dezibel verzögert die Entwicklung der
Lesefähigkeit dieser Kinder um einen Monat. Die Kinder in den am stärksten belasteten Schulen
lagen also in der Leseentwicklung im Durchschnitt zwei Monate hinter denen aus den am
wenigsten belasteten Schulen.“, betont die Entwicklungspsychologin Maria Klatte von der
Technischen Universität Kaiserslautern-Landau aus Anlass des Internationalen Tags gegen Lärm
am 30. April 2025.
Nachtflüge über Wohngebiete konsequent unterbinden, das fordert der Kardiologe Thomas
Münzel. Das gesundheitliche Risiko für Anwohnerinnen und Anwohner sei während der Schlafzeit
am höchsten, erklärt der Seniorprofessor am Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Fluglärm beeinträchtige tagsüber die Konzentration, störe aber vor allem den Nachtschlaf – mit
gravierenden Folgen für das menschliche Herz-Kreislauf-System. „Schon Dauerbelastungen von
50 bis 60 Dezibel, die üblicherweise in der Umgebung von Flughäfen gemessen werden und der
Lautstärke eines Gesprächs entsprechen, können tagsüber die Konzentration und nachts den
Schlaf stören,“ betont Thomas Münzel. „Es ist wissenschaftlich erwiesen: Fluglärm macht krank –
und hier insbesondere der Nachtfluglärm!“
Daher fordern wir von den politischen Akteuren im Dortmunder Stadtrat durch entsprechende
Vorgaben sicherzustellen, dass die geltenden Betriebszeiten nicht über 22:00 Uhr ausgeschöpft
bzw. keine weiteren Nachtflüge am Dortmunder Flughafen mehr abgewickelt werden.